Europa durchläuft zurzeit eine der spannendsten und gefährlichsten Phasen der Nachkriegszeit. Gerade für uns Südwestdeutsche, die wir seit über siebzig Jahren in Frieden und damit glücklich an der Seite unserer französischen Nachbarn leben, ist ein vereintes Europa von existentieller Bedeutung.

Was macht Europa aus? Sind es die Werte der Aufklarung, die Werte von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit? Oder ist Europa nur ein Wirtschaftsraum und die EU ausschließlich eine Organisation, die ihren weltweit agierenden Unternehmen einen Heim- und damit Wettbewerbsvorteil verschaffen soll? Ist Europa eine Trutzburg, eine Festung gegen "Überfremdung", von Frontex geschützt? Eine Wohlfühloase im globalen Zusammenhang? Wer darf es sich drinnen gemütlich machen, wer muss leider draußen bleiben? Wie viele "Fremde" verträgt der Kontinent? Mit wem haben wir Mitleid?

AKT versucht, auf alle diese Fragen passende Antworten zu geben. Konstantin Küsperts Stück ist ein leidenschaftliches Plädoyer für ein europäisches Engagement. Europa wahrhaftig zu verteidigen bedeutet, die Idee von Europa zu schützen. AKT beleuchtet dieses hochaktuelle Thema aus den verschiedensten Perspektiven und nutzt für seine Inszenierung den gesamten Raum des Kuppelsaals. Also spielt auch dieses Mal AKT ganz dicht am Publikum. Intensiver lässt sich Theater kaum erleben!